Guatemala
Im Gerichtssaal in Guatemala-Stadt brach Jubel aus, als im Mai das Urteil verkündet wurde: Der ehemalige Diktator Rios Montt wurde wegen Völkermordes und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu insgesamt 80 Jahren Haft verurteilt. Angehörige der Opfer und MenschenrechtlerInnen feierten ein historisches Urteil. Wenige Tage später wurde das Urteil allerdings wieder aufgehoben. Wegen Verfahrensfehlern muss der Prozess neu aufgerollt werden.
Der frühere Militärmachthaber, inzwischen 86 Jahre alt, kam 1982 durch einen Putsch an die Macht und wurde 1983 von rivalisierenden Militärs wieder abgesetzt. Während seiner Amtszeit führte das Militär eine umfangreiche Kampagne gegen die zu den Maya zählenden Ixil-UreinwohnerInnen durch. Tausende Menschen wurden ermordet.
Rios Montt weist nach wie vor alle Vorwürfe zurück – er hätte mit all dem nichts zu tun gehabt. Angesichts der mächtigen Feinde, die dieser Schuldspruch in Guatemala hat, war eine Anfechtung des erstinstanzlichen Urteils allerdings schon erwartet worden.
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